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Einer tut sich besonders hervor: Finanzminister Spindelegger. Er blockiert das Geld für dieses wichtige Vorhaben und setzt die digitale Zukunft ganzer Generationen aufs Spiel. Dass die Geschwindigkeit des Informationsaustausches zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor wurde,  ist eine Binsenweisheit. Leicht nachzulesen bei Viktor Mayer-Schönberger und Kenneth Cukier in ihrem 2013 erschienenen Bestseller „Big Data. Die Revolution, die unser Leben verändern wird.“

Der österreichische Finanzminister argumentiert, sparen zu müssen, weil das Wirtschaftswachstum voraussichtlich etwas schwächer ausfallen wird als erwartet. Warum hat er eigentlich nicht, wie andere Finanzminister, dafür Vorsorge getroffen und umsichtig Puffer eingebaut? Jetzt ist es ihm offensichtlich wichtiger, das kurzfristige Jahresziel zu erreichen als längerfristig für nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sorgen.

Selbst der kleinste Handwerker und die kleinste Handwerkerin wissen, dass zuerst investiert werden muss, um nachher zu kassieren. Wer nicht sät, wird nie ernten können. Doch der „Leider-Nein-Ökonom“  Spindelegger denkt weder wie ein Unternehmer noch wie ein Bauer. Er handelt auch nicht wie ein weiser Staatslenker, der seinem Land die notwendige Infrastruktur sicherstellt. Und zwar rechtzeitig. Volkswirtschaftlich betrachtet, können sich Schulden durchaus rentieren, wenn sie helfen, sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen zeitgerecht umzusetzen.

Offenbar gibt es niemanden in der Möchte-Gerne-Wirtschaftspartei ÖVP oder in der Regierung, der dem amtierenden Finanzminister die Notwenigkeit verklickert, auch Österreich mit einem Hochfrequenz- Breitbandkabelnetz zu überziehen, das gigantische Datenmengen in Nanosekunden bis ins letzte Dorf transportieren kann. Oder muss ihm mit einer digitalen Initiative auf die Sprünge geholfen werden, wie bei der überzogenen Vorratsdatenspeicherung oder beim vorsintflutlichen Amtsgeheimnis?