VW-Strafen: Länder profitieren, Kunden verlieren

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Allein schon die Tatsache, dass der Konzern zu Strafzahlungen verdonnert wurde und er dagegen keinen Widerstand leistete, ist ein eindeutiges Einbekennen seiner Schuld. Mit den geleisteten Bußgeldern kann der Konzern in keinem EU-Land mehr aus demselben Grund belangt werden. Mit 1,8 Milliarden Euro für 8,5 Millionen manipulierte Autos sind die Wolfsberger Konzernherrn bisher relativ billig davongekommen, wenn man bedenkt, dass pro verkauftem Auto eigentlich Bußgelder von 5.000 Euro anfallen würden. Allerdings laufen die strafrechtlichen Verfahren und Ermittlungen gegen rund 40 involvierte Personen weiter – unbeschadet dieser Strafzahlungen gegen das Unternehmen.

Wohin fließt das Geld?

Volkswagen wurde im Juni 2018 zu einer Geldstrafe von rund einer Milliarde Euro vergattert. Dieses Geld ging  an das Bundesland Niedersachsen, das mit 20 Prozent am VW Konzern beteiligt ist. Audi bekam im Oktober 2018 Strafen von 800 Millionen aufgebrummt. Diesmal darf der Freistaat Bayern die Strafgelder kassieren.

Die betrogenen Kunden und Kundinnen gehen weiterhin leer aus. Sie dürfen sich wieder einmal betrogen fühlen! Sie dürfen zusehen, wie der Wert ihrer Diesel-Fahrzeuge verfällt und weiterhin vor Fahrverboten zittern. Bravo!

Ausgerechnet jene Gebietskörperschaften, die eigentlich ihren Bürgern für reine Luft verantwortlich sind, streifen dank des Abgasskandals und der damit verbundenen Luftverseuchung auch noch üppige Gelder ein! Diese Bußgelder in reale Luftverbesserungen zu investieren, kommt ihnen und der Bundesregierung offensichtlich nicht in den Sinn. Sie werden auch nicht dazu gezwungen.

Es ist höchste Zeit, mit diesem Unsinn aufzuhören. Das mindeste wäre, mit den kassierten Strafgeldern effiziente Nachrüstungen für Diesel-Fahrzeuge zu investieren – dort, wo sie möglich sind und einen Sinn ergeben.

Die Änderungen sollen sofort Platz greifen und nicht „in Zukunft“!