Hört Köstinger die Signale?

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Die deutsche Sozialdemokratin ist klar gegen Fahrverbote, mit überzeugenden Argumenten: „Die Autos wären ja nicht weg, die werden nicht verschrottet, die fahren bloß anderswo herum.“ Ihre Ziele klingen schlicht und verständlich:„Mich beschäftigt, wie wir den Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub verringern können, ohne dass das unsere Mobilität einschränkt.“ Auch Politiker-Aussagen können vernünftig sein!

Aber es  kommt noch besser. „Und was den Diesel angeht, muss die Autindustrie die Nachrüstungen bezahlen, ganz klar. Es reicht nicht, nur neue Software aufzuspielen. Auch die Kosten für die Hardware-Nachrüstung müssen von der Industrie übernommen werden“, sagt sie wortwörtlich. Klingt ganz so, als wolle sie ihre Aussagen auf die gesamte Autobranche gemünzt wissen, nicht nur auf den VW Konzern.

Noch einen bemerkenswerten Satz fügt sie hinzu: „Aber eigentlich müsste die Industrie ein eigenes Interesse daran haben, ihren Ruf und den des Diesels wieder aufzupolieren, indem sie sich aktiv an der Lösung des Problems beteiligt.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mal sehen, ob Elisabeth Köstinger ähnlich klare Ansagen tätigt und das Problem nicht länger ignoriert. Bisher hat man ganz den Eindruck, dass ausgerechnet jene Regierung, die mit dem Anspruch der Veränderung die Wahlen gewonnen hat, im Autobereich alles beim alten lassen und am liebsten gar nichts tun will, als auf der Autobahn streckenweise Tempo 140 und bei Ampeln das Rechtsabbiegen erlauben.

Ansonsten ist auch die deutsche Umweltministerin dafür, die Infrastruktur für E-Mobilität zu fördern, ebenso wie den Kauf von E-Fahrzeugen mit 4.000 Euro und den Kauf von Plug-in-Hybridfahrzeugen mit 3.000 Euro. Sie setzt zudem auf mehr Öffis, mehr Radwege und mehr Raum für Fußgänger, sagt sie im Interview mit der „Zeit“ (28. März 2018, Seite 4 Politik).